27.1.—29.1
Sybill Häusermann
«I Made A Mess» und «Eine Landschaft für Luxuria»
<-   I Made A Mess gewährt einen vielschichtigen Blick auf die weibliche Lust und Sexualität. Das Video illustriert einen introspektiven Dialog, der nach einem visuellen und sprachlichen Vokabular der sexuellen Selbstermächtigung sucht. Die verträumte Atmosphäre, der langsame Rhythmus des Videos und die gesprochenen Worte, entfalten ein Werk voller Kontraste. Der kopflose, umgedrehte weibliche Körper führt zu einem Verlust der Orientierung und bildet unterschiedliche skulpturale Formen. Dabei verwendet Sybill Häusermann Video Stills, die sie bearbeitet und als Fotografien im Schnittprogramm ineinander überblendet. Die körperlose, metallische Stimme erinnert an meditative Gebetsgesänge. Audio und Bild verdichten sich allmählich zu einem Crescendo, das sich in einem Regenschauer entlädt. Der Gesamteindruck des Videos vermittelt Ruhe und Gelassenheit, die durch den Inhalt des Textes widerlegt werden. Die Semantik des Gesprochenen greift auf Bilder eines überwältigenden Naturphänomens zurück. Diese erfassen das ganz individuelle Erleben einer Ejakulation, die durch eine kleine Drüse in der Vulva, namens Glandula Paraurethralis, nach Aussen tritt. Dabei werden nicht nur die positiven Gefühle zelebriert, sondern auch die zerstörerischen Anteile von internalisierten Bildern genannt, wie die Scham vor der eigenen Biologie oder die Angst, Körpersäfte nicht kontrollieren zu können. I Made A Mess kann auch als Liebeserklärung, an die intime und turbulente Beziehung zwischen der Künstlerin und der Glandula Paraurethralis, verstanden.
 
 
 
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Baseltor Unterführung
Baselstrasse 5A
4500 Solothurn

«TRANSIT»
20.1.—26.3.22
10 Artists / 10 Projections / 10 Weeks